Imker in Rethmar

Vor etlichen Jahren hat Matthias Schlörholz das Imkerhandwerk erlernt, damals in dem Örtchen Plankstadt bei Heidelberg. Damit ist er in die Fußstapfen seines Opas und Imkers Georg Schlörholz gestiegen, der ihm schon als kleines Kind die Faszination für die Bienen nahegebracht hat.

Durch den Umzug der Familie in den Norden wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen. Die Imkerei befindet sich heute in einem im Jahre 2022 neu errichtetem Fachwerkhaus im Vorwerksgarten des Dorfes Rethmar bei Sehnde. Ein besonderes Detail von diesem Haus ist der für Fachwerke typische Segensspruch, der ein Zitat aus dem Lorscher Bienensegen darstellt und damit die Verbundenheit der Familie Schlörholz zur Imkerei unterstreicht.

Imker und Chemiker

Für den Chemiker Matthias Schlörholz entsteht die Faszination der Imkerei aus den scheinbaren Gegensätzen von einer exakten Naturwissenschaft zu intuitiv erfahrbaren Abläufen in der Natur. Dieses Wechselspiel ist für ihn Ansporn, einen möglichst unbelasteten und gleichzeitig naturbelassenen Honig zu erzeugen.

"Honig ist ein derart komplexes Naturprodukt,
dass wir es nicht allein mit dem Geist einer Naturwissenschaft verstehen,
sondern nur mit allen unserer menschlichen Sinne begreifen können."

Die Naturwissenschaften helfen, die Umwelteinflüsse auf die Bienen und damit auf den Honig zu erkennen und zu beschreiben. Erst dann können wir Imker sicherstellen, dass der Honig so unbelastet ist, wie wir es uns wünschen.

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Natur erfahren und Verstehen

Kaum ein anderes Tier ist derart fest mit dem Jahreszyklus verbunden wie die Biene. Ein Bienenvolk reagiert mit seinen extrem komplexen Strukturen enorm sensibel auf Änderungen der Jahreszeiten und Schwankungen im Wetter, aber auch auf äußere Eingriffe des Menschen. Daher ist es für einen Imker von großer Bedeutung, bei seiner Arbeit mit den Bienen auf dessen natürliches Umfeld zu achten. Das Imkern ist somit ein ´einfühlendes Reinhorchen´ in die Natur.

Bienen sind anders herum Indikatoren unerer Natur. Wer seine Biene kennt und versteht, wird ein Gefühl davon bekommen, wie die Natur gerade ´tickt´. Er wird aber auch sehr frühzeitig erkennen, wenn nicht-natürliche Umwelteinflüsse auf das Bienenvolk einwirken. Besonders Belastungen moderner Landwirtschaft hinterlassen kurz- aber auch langfristig Spuren im Verhalten eines Bienenvolks.

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Behutsame und sorgfältige Honigernte

Mit diesem Hintergrund ist für Matthias Schlörholz die Pflege des Bienenvolkes die wichtigste Aufgabe eines Imkers. Nur dann kann er den Bienen einen hochqualitativen Honig entnehmen. Der Verzicht auf große Honigmengen geht somit einher mit nachhaltiger Bienenhaltung und dem eigenen Qualitätsanspruch.

Ein solcher Honig ist ein unverfälschtes Naturprodukt und kann praktisch nicht mehr verbessert werden. Das bedeutet, dass der Honig in der Imkerei Schlörholz nach dem Schleudern nicht mehr ´weiterverarbeitet´ wird. Der Honig wird ausschließlich während der Kristallisation gerührt, wenn eine gute Streichfähigkeit des Honigs gewünscht wird.

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Ökologischer Direktverkauf


Für Matthias Schlörholz ist die Imkerei praktische ökologische Arbeit. Daher verwundert es auch nicht, dass er für den Verkauf seines Honigs neue, umweltfreundliche Wege findet. Mit dem ´Honigfahrrad´ setzt er diese Idee um, indem er seine Kunden in einem regional eng begrenzten Umfeld direkt an die Haustür beliefert.